Was macht dich und deine Arbeit wirklich wertvoll? Das ist die Frage, die immer dann auf den Tisch kommt, wenn es um Gehaltsverhandlungen, Karriereplanung oder Preisschilder im eigenen Business geht. Mit diesem kleinen Crashkurs in Wertschätzung siehst du deinen Selbstwert – unabhängig von Geld.
Was macht dich und deine Arbeit wirklich wertvoll? Mit dieser Frage hast du dich sicherlich auch schon mehr als einmal beschäftigt. Vor Gehaltsverhandlungen oder Einstellungsgesprächen. Natürlich auch bei deiner Karriereplanung. Für viele Selbständige ist es eine schwierige Frage, wenn es um die Preisgestaltung ihrer Angebote geht. Es geht dabei um das Thema Selbstwert und wie wir unseren Wert erlebt haben. Und ja, das beginnt schon in der Kindheit. Damals, als du das erste Mal gelernt hast: „Ich bin wertvoll, wenn ich… die Spülmaschine richtig einräume.“ Dann hast du ein Lob oder ein DANKE erhalten für deine Leistung. Jetzt mal ehrlich, hast du dich je wertvoll gefühlt, wenn du eine Prüfung so richtig vermasselt hast? Eben.
Der Wert von Bäumen, Tieren und dir (aus wirtschaftlicher Sicht)
Welchen Wert haben Bäume, Tiere oder sogar du? Rein ökonomisch betrachtet: Nullkommanichts. Ja, richtig gelesen. Ein Baum hat erst dann „Wert“, wenn er als Tisch endet oder als Brennholz den Kamin befeuert, weil der Verkauf von Tisch und Brennholz Geld bringt. Und wir Menschen? Solange wir kein Geld in die Kassen spülen, sind wir eher auf der Liste „Wertlos“. Ist dein Garten deine Leidenschaft? Prima, aber als Arbeit zählt das erst, wenn du das Gemüse im Supermarkt verkaufst.
Deshalb werden Hausarbeit und Kindererziehung eben nicht als Arbeit eingestuft – es bringt kein Geld! Ja, das ist bitter und erklärt, warum viele Frauen seit Generationen sich selbst und ihre Arbeit als wenig wertvoll wahrnehmen.
Ehrenamtliche Arbeit im Lebenslauf
Frauen, die nach einer Kinderpause zurück ins Berufsleben wollen, wird oft empfohlen ihre ehrenamtliche Arbeit im Lebenslauf zu erwähnen. Ehrlich gesagt, ist das keine gute Idee. Es vermittelt viel eher den Eindruck „Aha, sie leistet freiwillig viel Arbeit und will nicht mal Geld dafür. Super, das nutzen wir!“ Besser ist es dies unter „Nebenjob“ oder „Freizeit“ aufzulisten. Dann bleibt es offen, ob diese Arbeit gegen Bezahlung oder ehrenamtlich gemacht wird.
Schlussendlich leisten die meisten Frauen andauernd ehrenamtliche Arbeit, ohne dafür Beifall zu erhalten oder bezahlt zu werden. Es wird Zeit, dass deine Arbeit für ein Unternehmen auch Wertschätzung, Anerkennung und ein faires Gehalt erhält. Übrigens hilft es dir als Frau auch nicht weiter zu sagen: „Ach, ich war einfach Hausfrau und Mutter.“ Beeindruckender klingt: „Ich habe Haushalt und Familie gemanagt und zusätzlich organisatorische Arbeiten übernommen.“
Ökonomie: Wenn Zahlen wichtiger sind als Menschen
Ökonomie dreht sich um Effizienz, Rationalität, Umsatzsteigerung, Gewinnoptimierung und Wirtschaftswachstum. Gefühle? Fehlanzeige. Das Einzige, was zählt, ist, dass genug Geld reinkommt. Ob dabei jemand unglücklich oder gestresst ist? Nebensache. Der Mensch ist zur Ressource geworden, wie der Wald, die Nutztiere und der gesamte Planet. Natürlich reden alle von Klimaschutz, Naturschutz, der Wichtigkeit von Menschen – oft schöngefärbtes Gerede zur Beruhigung und Umsatzsteigerung.
Dein Wert? Der misst sich in Euro und Cent!
Je mehr du ausgeben kannst, desto wertvoller wirst du. Kein Wunder also, dass Premiumkunden mit vielen Specials hofiert werden. Letztlich bist nicht du das Besondere, sondern dein Geld und deine wertvollen Beziehungen, die zu Geld führen. Traurig, aber wahr. Wenn dir das einmal bewusst wird, betrachtest du dich mit anderen Augen. Dann weisst du, dass es ein riesiger Unterschied ist, ob du dich aus menschlicher Sicht siehst oder aus wirtschaftlicher. Das ist der Start, wie du auch andere Menschen neu bewertest. Wie sieht das jetzt so aus bei dir? Nach welchen Massstäben bewertest du deinen Selbstwert und den Wert anderer Menschen?
Das finanzielle Trauma: Ein kollektiver Albtraum
Wenn das Geld über deinen Selbstwert entscheidet lebst du unter ständigem Druck. Dieses finanzielle Trauma betrifft sogar Milliardäre – auch die haben irgendwann in der Ahnenreihe solche Erfahrungen gesammelt. Aus diesem Grund haben Obdachlose in unserer Gesellschaft keinen Wert. Egal, was sie vorher erreicht haben und unter welchen Umständen sie in diese Situation geraten sind. Diese kollektive Angst vor dem finanziellen Absturz begleitet uns seit Jahrhunderten. Sie ist der unsichtbare Antrieb hinter vielen Entscheidungen – oder auch Nicht-Entscheidungen.
Die Erfahrungen aus zwei Weltkriegen, der grossen Wirtschaftskrise und der Auswirkungen sind kollektiv noch in bester Erinnerung. Schon zuvor hat es genügend Kriege und Hungersnöte gegeben, welche diesen kollektiven Albtraum am Leben halten. Denn die Angst, hat nicht nur mit Geld und Status zu tun, es geht um das Überleben.
Narzisstisches Verhalten: Die dunkle Seite des rein ökonomischen Denkens
Rein wirtschaftliches Denken öffnet die Tür für narzisstisches Verhalten. Menschen werden in diesem Umfeld oft unbewusst in ein destruktives Verhalten gezogen, um im beruflichen Alltag zu bestehen. Dabei gilt: Menschen sind ersetzbar, Mitarbeitende müssen funktionieren, und jeder kämpft gegen jeden. Dieses Verhalten zerstört nicht nur die Arbeitsqualität und Teamstimmung, sondern sorgt auch dafür, dass sich Kundinnen und Kunden unwohl fühlen.
Wenn Unternehmen nur wirtschaftliche Interessen verfolgen, bleibt die Menschlichkeit auf der Strecke, was letztlich alle unglücklich macht und den Gewinn mindert. Als Reaktion auf rückläufige Umsätze und Gewinneinbussen greifen Unternehmen oft auf das alte Rezept der Entlassungen zurück, was das narzisstische Verhalten noch verstärkt. Anstatt, dass Vertrauen wächst, gewinnt das gegenseitige Misstrauen die Oberhand.
Zeit für einen Perspektivenwechsel!
Es wird Zeit, dich selbst mit anderen Augen zu sehen – nicht als „Geldautomat“, sondern als wertvoller Mensch, unabhängig von Geld und Kontostand. Um dich von dieser ökonomischen Sichtweise zu lösen, ist es wichtig, deinen eigenen Wert neu zu definieren. Dein Wert kommt nicht von tollen Schulnoten, vom Geld oder Status, sondern von deinem Sein, deinen Fähigkeiten und deiner Einzigartigkeit.
Beispiele für deinen neuen Selbstwert:
- Freundschaften pflegen: Der Wert einer Freundschaft liegt nicht im Geld, sondern in gegenseitiger Unterstützung, Vertrauen, offen sein und ehrlichem Austausch. Ist dies einseitig, dann hat das negative Auswirkungen und deinen Selbstwert – vor allem, wenn immer nur du für andere da bist.
- Talente und Fähigkeiten schätzen: Was kannst du gut? Was macht dir Freude? Wofür schätzen dich andere und zeigen dir das auch? Diese Dinge machen dich wertvoll, unabhängig davon, ob sie monetarisiert werden können.
- Zeit statt nur Geld investieren: Zeit, die du in dich selbst, deine Gesundheit oder deine Hobbys investierst, zahlt sich auf eine Weise aus, die Geld nicht messen kann. Es gibt vieles, das du auch ohne Geld machen kannst.
Beginne, dich neu zu sehen und schenke dir selbst Wertschätzung
Dein Wert ist viel mehr als dein Kontostand. Schätze dich selbst und erkenne, dass dein Wert in deiner Persönlichkeit, deinen Beziehungen und deinem Beitrag zur Welt liegt – unabhängig von deinem Status. Hör damit auf, dir Vorwürfe zu machen und dich dauernd zu kritisieren für – was ist es bei dir? Verbringe Zeit mit Menschen, die dich für das schätzen, was du bist, nicht für das, was du hast.
Je mehr du damit beginnst dir selbst Wertschätzung zu geben – für dich als Mensch und auch für alle deine Erfahrungen, gemeisterten Krisen und gelösten Probleme steigt dein Selbstwert. Du wirst freier und lernst Situationen neu und viel klarer zu sehen. Das macht dich innerlich stark und unabhängig. Deine Freiheit beginnt da, wo du frei wählen kannst – das bedeutet selbstbestimmt leben.
Hast du noch Fragen? Dann schreibe mir eine Mail und wir vereinbaren einen Termin für ein kostenloses Gespräch von 15 Minuten
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